1908 Renovierung und Umänderungen durch Karl Einschenk
Standort :
Westempore / balconul vestic al bisericii
Prospekt und Spieltisch :
Barock, reich verziert und bunt bemalt, einige Verzierungen vergoldet. / Baroc, bogat ornamentat și pictat multicolor, unele ornamente aurite
Inschriften :
Eine lateinische Inschrift auf der Emporenbrüstung gibt 1757 als Jahr der Erbauung, 1780 als Jahr der Bemalung sowie den Pfarrer und die damalige Gemeindeleitung an. / Inscripție în limba latină pe balustrada din fața orgii relevă anul construcției: 1757 și anul picturii exterioare a orgii: 1780 ca și numele preotului și a responsabililor comunității din acel timp.
Die letzte Renovation / Restauration (2013-2016 durch Hermann Binder und Burkard Wenzel-Gazdag ergab folgende Orgelgeschichte:
1. Originalzustand des Instrumentes geht zurück auf das letzte Drittel des 16.Jh. Es stand zuerst als Schwalbennestorgel in der Margarethenkirche in Mediasch
2. 1621 wurden die Ventile durch unbekannt auf die Prospektseite verlegt
3. 1675 versah Johannes Vest die Orgel mit viel neuem Pfeifenwerk
4. 1680 wurden durch Vest u.a. die Schleifenbahnen vergrössert und die Orgel von 4' auf 8'Basis erweitert
5. 1732 wurde die Orgel durch unbekannt auf die Westempore der Margarethenkirche in Mediasch versetzt und mit einem Pedalwerk versehen
6. 1757 versah Joh. Hahn die Orgel mit einem neuen Gehäuse und einer neuen Zugmechanik und versetzte sie nach Baasen
7. 1908 wurde die Disposition durch fir Firma Einschenk verändert und die Orgel mit einem freistehenden Spieltisch versehen
8. 2013-2016 wurde die Orgel in den klanglichen Zustand von 1680 zurückgeführt durch Hermann Binder und Burkard Wenzel-Gazdag
Principal (8´), Princ. Oct. (4´), Grossflöte (8´), Flöte 4´, Quinte 3´, Super Oct. (2´), Mixtur, Tremulant
Andere Anmerkungen bezüglich der Disposition :
Disposition seit 1908, vor der Restaurierung 2013-1016:
HW: Principal 8', Gedackt 8', Gamba 8', Dolce 8', Octave 4', Flauta 4', Mixtur 3 fach
Pedal: Subbass 16', Cello 8', Octavbass 8', Hohlflöte 4'
Das Instrument wurde 1908 mit einer "vollständigen" Klaviatur ausgestattet. Die fehlenden Pfeifen der untersten, kurzen Oktave und die Erweiterung oben wurde durch ein mechanisches Koppelsystem ergänzt: statt Cs,Ds,Fs,Gs erklangen also cs,ds,fs,gs, entsprechend auch im Diskant.
Der freistehende Spieltisch (siehe Foto) ist während der Restauration durch einen neuen (rekonstruierten) Spieltisch (siehe Foto) ersetzt worden, der im Orgelgehäuse integriert ist.
Zwei neue Keilbälge hinter der Orgel UNTER dem Stimmgang versorgen die Pfeifen mit Wind. Sie erlauben einen guten Zugang zum Pfeifenwerk – im Gegensatz zu den vorherigen, die auf dem "Stimmgang" standen und ein sinvolles Warten des Pfeifenwerkes fast verunmöglichten.
Bkz (Mediasch) 310/31.07.2012: Reparatur durch Orgelbauer Hermann Binder. Die Orgel ist seit Februar 2016 fast fertig.
Im Sommer und Herbst 2016 sind die letzten Rückwände eingesetzt, eine technische Durchsicht und eine Kontrolle der Stimmung vorgenommen worden.
Die Orgel wurde feierlich am 29. Oktober 2016 durch Bischof Reinhart Guib, Dechant Ulf Ziegler und Ortspfarrer Wolfgang Arvay wiedereingeweiht. Am festlichen Gottesdienst und dem nachfolgenden Konzert trugen der Mediascher Kirchenchor unter der Leitung von Edith Toth, Liv Müller (Orgel), Hermann Binder (Orgelbauer und Bildvortrag) und Jürg Leutert (Präsentation) bei. Der Vorsitzende Michael Hermann war als Vertreter seiner HOG Baassen mitdabei und konnte sich davon überzeugen, dass die Orgel endlich nicht nur wieder spielbar ist, sondern prächtig klingt. Der Bürgermeister war ebenfalls anwesend.
Unter der Windlade fanden die Orgelbauer ca. 10 Seiten (teilweise unvollständig) einer deutschen Orgeltabulatur, von denen an der Einweihung eines der Stücke erklang: "Veni, Sancte Spiritus". Die abgelösten Notenblätter sollen im Archiv des Musikwartes aufbewahrt werden und so zugänglich gemacht werden.
Durchführung und Finanzierung dieser Restaurierung wäre ohne die Initiative und wesentliche finanzielle Beiträge der HOG Baassen nicht denkbar gewesen. Herzlichen Dank dafür!
Bibliographie :
● Binder, Hermann: Orgeln in Siebenbürgen (Orga în Ardeal – Irineu Buga) GMV. D-55481 Kludenbach, 2000 ● Dávid, István: Müemlek orgonak Erdélyben (Orgi, monumente istorice din Transilvania), Editura Polis Balasi, Cluj Napoca, Budapesta, 1996
Orgeldatei der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien